Etwa 40 Vereinsmitglieder trafen ab 10 Uhr 30 am Eingang Mohriner Allee ein, wo sie mit einem heißen Getränk begrüßt wurden.
Frau Kleuvers und Frau Räuber wollten uns diesmal einiges zur Geschichte des Parks erzählen, da Frau Kleuvers in diesem Jahr nach 30 Jahren das Parkmanagment an zwei Nachfolgerinnen übergeben wird.
Zuerst berichtete Frau Kleuvers, wie das Projekt BUGA Berlin 1985 ab Mitte der 70er Jahre Gestalt annahm: Man wollte für die Bevölkerung im Süden Westberlins mehr Grünfläche schaffen und kam auf die Idee einer Bundesgartenschau.
Bei allen Projekten gab es Wettbewerbe und Befragungen der Anwohner. Der Entwurf, der verwirklicht wurde, nahm die Prägung des Geländes durch die Eiszeit mit vielen Pfuhlen auf.
So wurden der See geschaffen, und mit dem Aushub entstanden drei Berge und eine hügelige Landschaft.
Die alte Ulme auf dem Hügel in Nähe des Restaurants am See zeigt das ursprüngliche Geländeniveau.
Frau Kleuvers berichtete von den gewaltigen Erdarbeiten mit dem Lehmboden, der mit Sand vermischt werden musste: 1 Million Kubikmeter Erde wurden bei den Geländearbeiten bewegt.
Für die BUGA gab es auch einen Kunstwettbewerb, nach dem über 40 Kunstwerke für die Ausstellung gekauft wurden.
Die Umsetzung aller Pläne dauerte von 1975 bis 1985, die Gartenschau fand von April bis Oktober 1985 statt.
https://www.bundesgartenschau.de/buga-iga/bisherige-gartenschauen/buga-berlin-1985.html
Nach der BUGA war ursprünglich die Öffnung des Geländes für alle geplant, doch dann wollte man die außergewöhnliche Qualität des Parks erhalten.
Es ist der einzige Park, der in Westberlin nach dem Krieg entstanden ist.
Der Zaun sollte nun doch bleiben, es gab ein Eintrittsgeld, es waren keine Hunde und keine Fahrräder erlaubt.
Diese Maßnahmen wurden wieder durch Umfragen mit den Anwohnern besprochen, ebenso entstand der neue Name „Britzer Garten“.
Außergewöhnlich war auch, dass man 1985 an Inklusion gedacht hat mit dem Leitsystemen für Blinde. In den kommenden Jahre soll das Gelände noch stärker auf Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen Rücksicht nehmen.
Und auch auf die außergewöhnliche Ausstattung des Parks mit Kunstwerken soll künftig stärker hingewiesen werden.
Frau Kleuvers sprach auch die finanzielle Situation des Parks an: die Einnahmen finanzieren nur zur Hälfte die Kosten: z.B. für Instandhaltung, Pflege, Sonderschauen, Reparaturen, Betriebskosten. Sonderplanungen und Investitionen kommen noch dazu und müssen wie alle Leistungen europaweit ausgeschrieben werden.
Zum Schluss erläuterte Frau Kleuvers uns noch das Rückhaltebecken für Regenwasser. Es dient seit 2014 als Bodenfilter für Regenwasser, so dass nur sauberes Wasser in den See geleitet wird.
Unser Rundgang endete nach 90 Minuten. Johannes Thiem dankte Frau Kleuvers für ihr Engagement, mit dem sie über 20 Jahre lang den Förderverein mit Informationen versorgt hat.
Wegen der Kälte waren alle froh, sich nun im Lesecafé aufwärmen zu können.
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