Wir trafen uns morgens um 9 Uhr am Kalenderplatz mit Frau Müller, die uns zum Hexengarten führte.
Für die Buga 1985 wurde dieser Garten mit Gneisgestein nach Vorbild eines mittelalterlichen Burggartens am Rhein angelegt.
Anhand der Themengärten stellte uns Frau Müller mit einzelnen Pflanzen die Gedankenwelt des Mittelalters vor.
Sie erklärte Heilpflanzen aus den Schriften der Hildegard von Bingen und ihre Anwendung für bestimmte Krankheiten.
Die Wirkung wird zum Teil auch von der heutigen Wissenschaft bestätigt.
Manche Anwendungen zeigen auch den Aberglauben des Mittelalters, wo man sich durch Kräuter vor Hexen, bösen Geistern und der Pest schützen wollte.
Andere Themengärten zeigen zum Beispiel technische Pflanzen, die zum Färben, Baden oder zur Käseherstellung benutzt wurden.
Frau Müller zeigte uns Bilder von Gemälden, die auch Aufschluss über die Pflanzenwelt dieser Zeit und ihre Symbolik geben.
Inzwischen entspricht die Anlage von 1985 nicht mehr so ganz der ursprünglichen Form: die Pflege ist sehr aufwändig, es gibt Probleme durch die zunehmende Trockenheit, durch Staunässe und durch Verschattung. Daher ist eine Umgestaltung des Hexengartens in den nächsten Jahren geplant.
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